„50 Shades of Grey“ – so könnte man die Bloggerwelt bezeichnen. Ganz viele Grautöne, die sich alle ähneln. Wenig Farbe. Wenig Persönlichkeit.
PS: Ich habe 50 Shades weder gelesen, noch gesehen. So etwas tue ich mir nicht an.
Aber ich schweife ab… Nur wenige Blogger schaffen es, aus der Masse herauszustechen und keine graue Maus mehr zu sein. Die Wenigen, die es schaffen, ein bunter Hund zu werden, versammeln den Großteil der Follower auf sich.
Die Frage ist nur: Wie sticht man aus der Masse heraus? Wie wird man unvergesslich? Dazu habe ich hier 15 Ideen für dich.
Kleiner Tipp: Versuch nicht alle auf einmal umzusetzen. Alles zu Realisieren ist ein jahrelanger Prozess.
Legen wir los:
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Sei unperfekt
Ich habe ein Bild, wo ich mein Macbook beiße oder auf meinem Stift kaue. Markus Cerenak liegt auf seiner Couch. Sei etwas mutig und verlasse das „Bewerbungsfoto“-Format.
Zeige auf dem Foto unbedingt deine Persönlichkeit. Ein Familien- oder Sportfoto ist hier persönlicher als das lahme Bild mit Hemd und Krawatte. Perfektion ist langweilig.
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Habe einen einprägsamen Namen
Viele Blogger machen den Fehler und haben einen zu „kreativen“ Namen. Geht das? Natürlich.
Wenn der Name so kreativ und abgehoben ist, dass ihn sich niemand merken kann, dann ist das ein Schuss ins eigene Knie.
„Zalamandertustra Mesopethamien“ ist bestimmt einzigartig, aber schwer zu merken.
Klarheit siegt hier über Cleverness. Halte es wie der wertvollste Konzern der Welt:
„Apple“.
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Habe eine Tagline, die genau sagt, was es gibt
Viele Mottos und Taglines von Blogs sind wie ein großes Rätsel – häufig auch, weil der Blogger besonders „kreativ“ sein wollte.
So kreativ, dass ihn niemand versteht.
Schlecht: „Tauche ein in die Weiten des Ozeans der Buchstaben und Worte.“
Besser: „Schreibtipps für Autoren.“
Sei klar – nicht clever.
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Gib wertvollen Content kostenlos heraus
Das ist kein Geheimnis. Jeder Fritz gibt kostenlosen Content heraus. Doch die Betonung liegt hier auf „wertvoll“.
Was heißt das?
Wenn du ein Buch hast, das du verkaufst, dann verschenke es eine Zeit lang. Das zeigt nicht nur, dass du großzügig bist, sondern beschert dir auch eine Menge Aufmerksamkeit.
So hatte ich es damals mit meinem Schreibratgeber getan. Anstatt ihn für 10 Euro zu verkaufen, verschenkte ich ihn am meine E-Mail-Liste. Das Ergebnis? Mehrere hundert neue Abonnenten pro Monat.
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Verkaufe wertvollen Content – nur so kannst du langfristig überleben
Jetzt wird es schmerzhaft. Und die die „Kostenlos-Content-Schnorrer“ werden jetzt bestimmt aufschreien. Doch ich sage es trotzdem: Verkaufe wertvollen Content. Das ist die einzige Möglichkeit, um auch langfristig zu überleben. Dein Ziel ist es doch, aus der grauen Masse hervorzustechen. Das geht nur, wenn du lange genug am Markt bist. Und das geht nur, wenn du auch wertvollen Content verkaufst.
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Sei auf der richtigen Plattform – nicht überall
Hör auf, alle Kanäle zu bedienen. Pinterest, Google+, Twitter, Linkedin und Xing sind Kanäle, die ich kaum oder gar nicht bediene. Ich fokussiere mich auf drei Kanäle: Facebook, die Google-Suche und andere Blogs.
Warum? Weil meine Zeit begrenzt ist. Und besser, du meisterst einen Kanal als gar keinen.
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Habe Spaß auf der Über-Mich-Seite
Bei „Über-Mich-Seiten“ werden ganz viele Blogger plötzlich sehr steif und verfallen in den „Besen-im-Hintern“-Modus. Die Über-Mich-Seite klingt dann wie eine schlechte Bewerbung – als ob man sich vom Leser ein Job-Angebot erhofft.
Wieso können wir nicht mit Humor, Emotionen und sogar etwas Selbstironie über uns schreiben? Zeit sich zu lockern und Spaß auf der Über-Mich-Seite zu haben. Dein Leser wird es dir danken.
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Überlege dir einen Slogan als Abschied
Markus Cerenak verabschiedet sich von seinen Lesern immer mit den Worten „Lass es dir gut gehen“. Ich beende jeden Text und jede E-Mail mit den Worten „Schreib großartig. Sei großartig.“
Solch ein Slogan zum Abschluss bleibt in den Köpfen der Menschen. Hier solltest du ebenfalls klar sein. Hier kommt es weniger auf die Kreativität an, sondern mehr auf die Kontinuität.
Gutes Beispiel ist McDonald’s mit seinem: „Ich liebe es.“
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Schreibe nicht für alle
Wer für alle schreibt, der schreibt für niemanden. Entscheide dich für eine klare Zielgruppe. Finde deinen „perfekten Leser“ und stell dir vor, dass du nur für ihn schreibst.
So werden deine Texte lebendiger, ehrlicher und intensiver.
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Stoße die falschen Menschen ab
Zu viele Blogger haben Angst, jemandem ans Bein zu pinkeln. Die Texte sind weichegespült, glattpoliert und so kontrovers wie die Sendung mit der Maus. Friede, Freude, Pustekuchen.
Doch wenn du aus der Masse herausstechen möchtest, dann musst du nicht nur die richtigen Menschen anlocken, sondern auch die falschen Menschen abstoßen.
Das tust du nur, wenn du klar Stellung beziehst. Eine Meinung hast. Aneckst. Besser ein eckiges Etwas als ein rundes Nichts.
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Sei streitlustig
Menschen haben in der Regel Angst vor Konflikten, Konfrontationen und jeglicher Form von Streit. „Kommt wir nehmen uns alle an die Hand und singen Kumbaja.“
Gerade deshalb schafft man es sehr schnell aufzufallen, wenn man hier und da einen kleinen Streit anzettelt.
Das muss nichts Schlechtes sein. So kannst du einem „Guru“ oder einem berühmten Influencer widersprechen. Gegen den Mainstream schwimmen.
Natürlich nur, wenn du das auch alles vertreten kannst. Ich nenne es „Streit mit Inhalt“. Alles andere ist billig und hysterisch.
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Sei erreichbar
Sehr viele Blogger antworten fast gar nicht auf Kommentare, Fragen ihrer Leser oder E-Mails. So zeigt man als Blogger eins: Es geht dir nicht um den Leser. Es geht dir nur um die Masse an Likes und Followern.
Ich antworte deshalb auf jede E-Mail. Auf (fast) jeden Kommentar. Auf jede Anfrage. Wenn auch nur mit einem höflichen „Nein, danke.“
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Sei menschlich
Ich treffe mich immer wieder mit wildfremden, zufällig ausgewählten Lesern zum Kaffee. Einfach so.
Kein „Elevator Pitch“. Kein Verkaufsgespräch. Einfach nur quatschen und Kaffee trinken. Fans macht man sich nicht, wenn man sie als Nummern sieht, sondern als Menschen.
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Schreibe Gastbeiträge
Gastbeiträge sind eine wunderbare Form, um aus der grauen Masse auszubrechen. 90 Prozent der Blogger trauen sich nämlich nicht, auf großen Portalen oder Blogs Gastbeiträge zu schreiben. Das ist deine Chance.
So bekommst du nicht nur ein großes Publikum, sondern pflegst auch noch Kontakte zu den einflussreichen Leuten in deiner Nische. Ich kenne keinen berühmten Blogger, der keine Gastbeiträge geschrieben hat.
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Nenne den Newsletter nicht Newsletter
Ganz ehrlich: Keine Sau will noch einen „Newsletter“.
Wir haben die Nase voll von „News“ und das Postfach voll von „Lettern“.
Überlege dir einen kreativeren Namen, idealerweise mit Nutzwert. „Motivations-Letter“ für Sportler. „Insider Report“ für einen Finanzblog. Alles ist besser als das ausgelutschte „Newsletter“.
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Finde deine Schreibstimme
Zu Beginn klingt jeder Blog-Artikel wie die Bedienungsanleitung eines Föhns. Trocken, zurückhaltend, lahm. Das ist am Anfang auch gar nicht schlecht. Wichtig ist, dass man in diesem Stadium nicht den Rest seines Lebens verbringt. So musst du deine eigene Schreibstimme entwickeln. Deinen eigenen Stil. Deine Art, zu schreiben.
Wie?
Es gibt es mehrere Wege, doch der Beste ist dieser: Empöre dich. Schreibe einen Text über ein Thema, das dich so richtig aufregt. Schreibe mit rotem Kopf und Schaum vorm Mund.
Denn in diesen Momenten bist du du. Ungeschminkt. Ehrlich. Direkt. Ein guter Blogger lässt immer seine Persönlichkeit in seine Texte mit einfließen.
So entsteht eine unverwechselbare Schreibstimme.
Das war doch ein Punkt zu viel! Wer fleißig mitgezählt hat, der hat gemerkt, dass es nicht 15, sondern 16 Ideen geworden sind.
Dahinter versteckt sich eine wichtige Lektion: Lege immer einen drauf. So wirst du unvergesslich.
Auf der Extra-Meile gibt es keinen Stau.
Schreib großartig, sei großartig,
Dein Walter