2019 neigt sich dem Ende. Der Dezember sorgt wie immer für Vorfreude auf die Möglichkeit, sich bald vom Alten zu verabschieden und das Neue zu begrüßen. Die letzten Tage des Jahres sind zudem eine gute Zeit, um einen Blick in die nächste Zukunft zu werfen. So geben Vertreter verschiedener Branchen Vorhersagen und Schätzungen, die als Basis für Planungen und Strategien dienen sollten. Auch Webdesigner sind schon ganz gespannt, was das kommende Jahr für das Web bringt. Es stellt sich jetzt wiederum die Frage: Welche Trends treten 2020 auf den Plan?
In unserem heutigen Beitrag möchten wir uns gerade mit diesem Thema befassen. Wir haben jede Menge Websites und Blogs durchforstet und uns mit Webstudios unterhalten, um den Trends auf die Spur zu gehen, die im kommenden Jahr ins Rampenlicht rücken werden. Bevor wir dir verraten, was genau Einzug ins Web findet, sei vorab gesagt, dass nicht hinter jedem Trend wirkliche Neuerungen stecken. Einige der Entwicklungen finden sich auf Websites von Jahr zu Jahr wieder. Die anderen sind inzwischen zum Standard geworden und können nicht mehr ignoriert werden. In unserer Liste dürfen auch Trends nicht fehlen, welche das Potenzial haben, das Internet zu verändern. Es gibt in der Tat mehr potentielle Trends für 2020. Aber wir möchten uns jetzt Entwicklungen genauer anschauen, welche besonders auffallen.
Webdesign-Trends für 2020
1. Persönliche Note
Es reicht nicht mehr aus, Inhalte lediglich attraktiv und userfreundlich zu verpacken, um Besucher anzusprechen. Der rasende Fortschritt trug dazu bei, dass gegenwärtige Nutzer vom Technologie-Stil satt sind und möchten, dass sich Webseiten lebendiger und menschlicher anfühlen. Die Individualität und Persönlichkeit gehören daher zu Trends, die nächstes Jahr auf Websites besonders gefragt sein werden. Es gibt wohl keinen besseren Weg, diese Eigenschaften zu betonen, als mit handgezeichneten Elementen, unvollkommenen Objekten, organischen Formen und Handlettering-Fonts. Diese sind sind zwar seit einigen Jahren im Kommen, werden aber 2020 an mehr Bedeutung gewinnen. Diese Beispiele veranschaulichen, wie man einer Website ein höheres Maß an Persönlichkeit verleihen kann.
Quelle: awwwards.com
Quelle: awwwards.com
2. Asymmetrie
Die Asymmetrie tauchte bereits 2019 auf Websites auf. 2020 setzt sich diese Entwicklung höchstwahrscheinlich weiter fort, und asymmetrische Layouts sollen verstärkt zum Einsatz kommen. Bei der Asymmetrie dreht sich alles um Abweichungen vom Grid, die der Gestaltung mehr Beweglichkeit verpassen. Im Gegensatz zum blockartigen Aufbau wirken solche Seiten etwas luftiger und dynamischer.
3. Kreative Typografie
Kreativ gestaltete Typografie zählt zu den markantesten Entwicklungen im Webdesign, die wir dieses Jahr schon beobachten konnten. Für 2020 können Experten diesen Trend wieder bestätigen: Auffällige Überschriften im originellen Design werden größere Rolle spielen. Webdesigner werden bei der Gestaltung von Überschriften mit Farben, Formen, Verzerrungen, Animationen, dreidimensionalen Effekten experimentieren, um ein einmaliges visuelles Ergebnis zu erreichen. Serifenschriften, die normalerweise in Printmedien vorkommen, schaffen diesmal auch in die Trends. Übergroße und fette Schriften werden nächstes Jahr eine häufigere Anwendung finden. Alle denkbaren Kunsteffekte in Kombination mit fetzigen Überschriften sind willkommen.
Quelle: awwwards.com
4. Dunkelmodus
Neben minimalistischen Layouts mit viel Weiß, die sich derzeit massenweise im Web finden, kommen jetzt schwarze bzw. dunkle Hintergründe verstärkt ins Spiel. Dark Mode, der 2020 sehr angesagt ist, fokussiert sich in erster Linie auf User-Bedürfnisse: Dunkles Farbschema mit weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund eignet sich gut für OLED-Bildschirme, weil es energiesparend ist und die Lebensdauer eines Akkus verlängert. Zudem soll der Dunkelmodus für die Augen entspannender sein. Was die Optik anbetrifft, sehen dunkle Hintergründe mit leuchtenden Akzenten stilvoll und futuristisch aus. Die größten Hersteller wie Apple haben bereits den Dark Mode in ihre Operationssysteme für Devices integriert. Was hat es damit auf sich? Es sieht heute so aus, als ob der Trend länger halten und eines Tages wie Responsive Design zum Standard werden kann.
5. Leuchtende und schrille Farben
Neonfarben und unkonventionelle Farbkombinationen, die ins Auge springen, werden auf Websites auch 2020 präsent bleiben. Im nächsten Jahr wird diese Entwicklung Fahrt aufnehmen, indem Farbschemas noch verrückter und ausdrucksstärker wirken. Durch Hell-Dunkel-Kontraste und Duotone-Effekte lässt sich ein ganz unglaubliches Erscheinungsbild erzielen, das in der Lage ist, die volle Aufmerksamkeit der Besucher zu erregen.
Quelle: awwwards.com
6.3D-Visualisierungen
Aus Sicht von Experten auf dem Gebiet Webdesign werden 3D-Visualisierungen erhalten bleiben, die bieten aber noch mehr Chancen, Nutzer zu beeindrucken. Im Vergleich zu 2018 und 2019 werden dreidimensionale Objekte aus dem Jahr 2020 über interaktive Elemente und spannende Animationen verfügen, welche die Realitätsempfindung beeinflussen. 3D-Modelle hauchen Websites räumliche Tiefe ein, erhöhen den Realismus und lassen die Grenzen zwischen realer und digitaler Welt verschmelzen. Es lohnt sich 3D-Visualisierungen zu verwirklichen, wenn man eine aufmerksamkeitsstarke Seiten gestalten will. Diese Entwürfe geben ein Beispiel dazu, wie eine Website mit simulierter räumlicher Tiefe aussieht.
Quelle: awwwards.com
Quelle: awwwards.com
7. Fotos im Tandem mit Grafik
Eine weitere Entwicklung, die weiter zunehmen wird, ist die Verwendung von Fotos mit gezeichneten Illustrationen, indem eine collagenartige Komposition entsteht. Solche Kombinationen vermitteln einen spielerischen Eindruck, was wie gesagt nicht außer Acht gelassen werden sollte, wenn man den sich ständig ändernden Vorlieben der Nutzer nachgehen und mehr Persönlichkeit verpassen will. Freundliche Designs würden gut sowohl für geschäftliche als auch für kreative Websites passen.
8. Weißraum als Rahmen
Viel Weißraum ist zwar kein neuer Trend, lässt sich aber nächstes Jahr etwas anders in Szene setzen. 2020 steht Weiß als massiver Rahmen auf Websites im Vordergrund. Von weißen Rahmen umgebene Seiten tragen zur zunehmenden Fokussierung bei und ermöglichen es, Inhalte visuell zu priorisieren.
9. Versteckte Navigation
Der Minimalismus in der Navigation ist 2020 weiterhin im Trend, geht aber weg von Mobile Devices und hin zu Desktop-PCs. Das Hamburger-Icon, welches die Navigation versteckt, sorgt dafür, dass Seiten gestalterisch aufgeräumter aussehen und User durch zusätzliche Elemente nicht abgelenkt werden.
10. Barrierefreies Webdesign
Wenn wir über Entwicklungen nachdenken, ist barrierefreies Webdesign zu erwähnen, das seit einigen Jahren das Web begleitet. Es ist mittlerweile nicht mehr als Neuerung, sondern als eine wichtige Voraussetzung zu bezeichnen, die früh oder spät alle modernen Websites erfüllen müssen werden. Um einen barrierefreien Zugang zu Websites zu gewährleisten, gibt es eine Reihe von Features, und zwar Schrift-, Farben- und Kontrastanpassungen, Voicesuche u.a., welche die Usability für Personen mit Behinderungen optimieren.
Im nächsten Jahr werden sich einige der bestehenden Entwicklungen wie Minimalismus weiter festigen. Der Trend geht zu sauberen Layouts mit versteckten Navigationsleisten und viel Leerraum. Gleichzeitig wird sich flippiges Design mit farbenfrohen Elementen und Schriften einer größeren Beliebtheit erfreuen. Entscheidend ist aber, ob eine Website ein optimales Nutzererlebnis bieten kann. In dieser Hinsicht ist der Mobile First-Ansatz immer noch aufrecht.
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Fazit
Wir haben die vorherrschenden Entwicklungen zusammengefasst, die du als Webdesigner und Website-Betreiber kennen solltest. Bevor du dich entscheidest, kühne Ideen auf deiner Website auszuprobieren, lohnt es sich zuerst darüber nachzudenken, ob eine Fülle an Neuerungen die Erwartungen deiner Besucher und Aufgaben deiner Website treffen würde. Außerdem solltest du nicht vergessen, dass SEO und Conversions bei weitem nicht von jedem neuen Trend profitieren. Deshalb ist es empfehlenswert, alles Neue möglichst bedächtig zu verwenden.