Interview mit dem Coach für Content, Marketing und Design – Robert Weller

„Inbound Marketing auf die sportliche Art!“ – toushenne.de

Täglich werden wir von zahlreichen Möglichkeiten des Internets begeistert und tausende von Möglichkeiten lassen sich jeden Tag entdecken. Egal ob Anfänger oder Profi, kann hier jeder das exklusive Angebot für sich finden. Heute sprechen wir über eines der auffälligsten und wichtigsten Themen des modernen Internets – Content Marketing. Möchtet Ihr mehr über Marketingstrategien oder verschiedene Bereiche im Content und Design erfahren, stellen wir Euch eine Meinung des Experten vor – Robert Weller von TOUSHENNE im Interview.

1. Herr Weller, stellen Sie sich bitte kurz vor: Was haben Sie gelernt, was waren Ihre wichtigsten beruflichen Stationen?

Ursprünglich habe ich Sportmanagement mit Schwerpunkt Marketing an der Universität Tübingen studiert und parallel dazu eine Ausbildung zum Verlagsgrafiker an der Technischen Kunstschule in Hamburg absolviert. Noch vor meinem Abschluss habe ich mich allerdings zum Online-Marketing-Manager zertifizieren lassen (explizite Studiengänge gab es kaum) und als solcher auf freiberuflicher Basis in einem Sport-E-Commerce-Unternehmen angeheuert. Dort habe ich (später auch in Festanstellung) innerhalb von insgesamt 18 Monaten die Vielseitigkeit des Online-Marketings kennengelernt und meine Leidenschaft für Influencer & Content Marketing entdeckt. Danach bin ich in die Agenturbranche gewechselt, um meine Social-Media-Expertise zu vertiefen und das Arbeiten als Dienstleister kennenzulernen. Nach einer weiteren Station in einem SaaS-Startup bin ich nun freiberuflich als Coach für Content, Marketing & Design tätig.

2. Wie lautet Ihr Lebens-Motto?

„Erfolg beginnt mit der Entscheidung es zu versuchen.“ Wobei ich auch glaube, dass allein der Wille es nur zu versuchen nicht ausreicht. Ich komme aus dem Sport, da muss man das Ziel klar vor Augen haben und braucht den Ehrgeiz, es bis zum Ende durchzuziehen.

3. Wie sind Sie zu Idee gekommen, Ihre Internet-Plattform zu gründen? Und was heißt eigentlich TOUSHENNE?

toushenne ist ein aus den chinesischen Wörtern 土, tǔ (bedeutet „Erde“) und 龍, chén long (bedeutet „Drache“) abgeleitetes Kunstwort. Der Erddrache ist mein Sternzeichen. Nachdem ich einige Zeit unter generischen Labels gearbeitet habe, wollte ich 2011 endlich etwas Persönlicheres.

Die Idee für die Plattform war anfangs eine andere als jetzt. Ich wollte mich schlicht durch Content in Form eines Blogs als Designer profilieren und dadurch Kunden gewinnen (was auch gut funktioniert hat). Mittlerweile habe ich es mir jedoch zum Ziel gemacht meine Leser dabei zu unterstützen, aus (Marketing)Wissen Businessideen zu generieren. Meine Artikel helfen beim Wissensaufbau, die Ideen entstehen dann zumeist im persönlichen Dialog.

4 .TOUSHENNE hat einen Namen auf dem Markt, aber unseren Lesern wäre es trotzdem interessant zu wissen – wie groß ist die Firma? Wie ist Ihr Team? Was machen Sie bei der Firma?

Das freut mich zu hören! In Wahrheit steckt (noch) keine Firma dahinter, sondern nur ich. Von der Content-Produktion bis hin zum Design und der Technik mache ich das meiste selbst. Wobei ich inzwischen ein kleines Team aus Freelancern um mich herum habe, die mich vor allem bei technischen und redaktionellen Aufgaben unterstützen. Darüber hinaus zähle ich auch Gastautoren zum „Team“, denn sie tragen maßgeblich zur Qualität und damit zum Erfolg der Plattform bei.

5. Wir möchten in diesem Interview mehr über das Potenzial und die Eigenschaften des deutschen Web-Marktes erfahren. Nun macht TOUSHENNE nicht nur Content Marketing. Was genau sind Ihre Hauptgeschäftsfelder und welche Rolle spielt Content Marketing dabei?

Wie schon gesagt bin ich als Coach für Content, Marketing & Design tätig. Als solcher schreibe ich zum einen viele Fachtexte für Corporate Blogs, um diese operativ bei der Leadgenerierung und Positionierung ihrer Marke zu unterstützen. Zum anderen berate Unternehmen und Unternehmer bei strategischen Fragen rund um die Verwendung von Content – sowohl zu Marketingzwecken (d.h. primär Neukundenakquise) als auch dem internen Gebrauch und zur Kundenbindung. In diesem Zuge spielt, dank meiner Spezialisierung und Leidenschaft, die visuelle Gestaltung eine große Rolle. Denn in ihr liegt enorm viel ungenutztes Potenzial das Unternehmen hilft, sich gegenüber ihren Mitbewerbern abzuheben.

Content bzw. Content Marketing ist dabei auch für mich ein Mittel zum Zweck, um mich persönlich bzw. die Marke toushenne als wertvolle Anlaufstelle in diesen Belangen zu positionieren.

6. Was sind Ihrer Ansicht nach die größten Probleme des deutschen Content Marketings und wie könnte diese gelöst werden?

Ich halte Angst für eine starke Entwicklungsbremse, nicht nur in Hinblick auf den Datenschutz. Unternehmen scheuen die Veränderung, die erfolgreiches Content Marketing eigentlich voraussetzt. Hinzu kommt ein gewisser Egoismus deutscher Marketer. Jeder will besser sein als die anderen, doch das hemmt den Erfahrungsaustausch und bremst wiederum das Wachstum der Branche. Außerdem werden durch diesen Konkurrenzdruck der eigentliche Spaß an der Arbeit und teilweise auch die Kreativität verdrängt. In meinen Augen geht es beim Marketing nicht um die werbenden Unternehmen, sondern vorrangig um die Konsumenten. An ihnen sollten sich Unternehmen orientieren, nicht an der Konkurrenz.

7. Wie sieht es bei Ihnen strategisch angesehen aus? Denken Sie, dass das Content Marketing weiter wächst? Und wie meinen Sie wird sich das Nutzerfeld in den kommenden Jahren verändern?

Ich mag den Begriff Content Marketing nicht wirklich, denn er suggeriert eine eigenständige Marketingdisziplin, die es zu erlernen und zu meistern möglich ist. Wenn wir aber mal ehrlich zu uns selbst sind, dass es eine Erscheinung ist, die wir als Branche selbst erschaffen haben, um Relevanz für unsere Dienstleistungen zu kreieren. Aber ist es eigentlich nicht viel mehr eine Rückbesinnung auf das was eigentlich zählt: Mehrwert für den Konsumenten?

In diesem Zuge hoffe ich, dass sich möglichst viele Unternehmen wieder genau darauf besinnen und ihr Marketing bzw. ihre gesamten unternehmerischen Aktivitäten am Mehrwert für ihre Kunde ausrichten.

8. Sie sind im Bereich Content Marketing tätig und ich nehme an, Sie sind auch für Außenkontakte Ihrer Firma zuständig. Welche Strategien, Tricks verwenden Sie, um bei potenziellen Kunden oder Partnern Interesse an einer Kooperation zu wecken?

Von Tricks würde ich hier nicht sprechen, das hat so einen negativen Beiklang. Im Grunde lässt sich das meiste auf Qualität und Konsistenz zurückführen. Ein Großteil meiner Arbeit ist öffentlich, sodass sich jeder ein Bild davon machen kann. Bisherige Kunden und Geschäftspartner bestätigen diesen hoffentlich positiven Eindruck. Gepaart mit einer professionellen und sympathischen Kommunikation entsteht dadurch Vertrauen. Und genau darauf basieren meine Kooperationen, andernfalls sind sie nicht von Dauer.

9. Wo denken Sie liegen die größten Potenziale für Unternehmer/Firmen, die Ihre Dienste genießen?

In der Motivation und dem Mut, den ich ihnen mache. Ich verkaufe keine Produkte oder Dienstleistungen, sondern integriere mich in ihr Team und treibe sie „von innen“ an. Aufbauend auf dem Wissen (und dem Content), das sie schon haben, schule ich sie und unterstütze sie operativ dort, wo es notwendig ist. Häufig sind das die Bestandsanalyse, die Themenfindung zur Content-Produktion oder die Optimierung von vorhandenen Strukturen, Prozessen und Content Assets. Manchmal sind es aber auch fehlende bzw. unvollständige Strategien oder fehlendes Wissen. Ich bezeichne mich als Coach, weil ich sie anleite und trainiere anstatt ihnen die fertige Arbeit vorzulegen. Nur so lernen sie, langfristig selbständig und von Personen wie mir, ergo auch anderen Agenturen und Dienstleistern, unabhängig zu sein.

10. Was würden Sie Einsteigern und Blogging-Neulingen im Zusammenhang mit Content-Marketing?

Das Wichtigste: Unbedingt anfangen! Es gibt so viel Wissen, dass sich Anfänger vorher aneignen wollen, dass sie den eigentlichen Start ihrer Arbeit immer wieder nach hinten schieben. Das ist nicht sinnvoll, denn dadurch verlieren sie Zeit, in der sie ihre eigene Erfahrung machen könnten; und dabei ungleich schneller lernen würden als durch das Lesen von Büchern, Blogs und Magazinen oder das Anschauen von Videos. Natürlich würde ich mein eigenes Buch „Blog Boosting“ empfehlen, aber eben erst bzw. nur dann, wenn der Leser daraus unmittelbar einen Nutzen in seiner jetzigen Situation findet. Lernen und Erfahren passiert gleichzeitig, nicht im Wechsel.



Andreas Steiner

Ist Online-Marketer und leidenschaftlicher Blogger. Auf Monsterpost schreibt er über WordPress und Webdesign. Andreas auf Facebook.