Das beste WordPress-Theme nützt Euch nichts, wenn Ihr nicht strategisch bei der Optimierung der Inhalte für Suchmaschinen vorgeht.
Suchmaschinenoptimierung hat sich in den letzten Jahren von einer rein technischen Disziplin, bei der es vor allem um die künstliche Erzeugung von Backlinks ging, zu einer redaktionellen Aufgabe entwickelt. Die künstliche Intelligenz, die hinter dem Algorithmus der Suchmaschinen sitzt, kann immer besser verstehen, welche Seiten, die besten Antworten auf die Fragen der Suchenden liefern.
Was ist eigentlich das Ziel von Google?
Google möchte, dass so viele Nutzer wie möglich seine Suchmaschine nutzen. Denn nach wie vor erzielt Google einen Großteil seines Umsatzes, durch die Kunden, die Google Adwords Anzeigen schalten. Je mehr die Nutzer die Google Suche nutzen, desto mehr Umsatz kann Google mit seinem Suchmaschinen-Marketing Angebot machen.
Was bewegt die Nutzer, die Googlesuche zu nutzen?
Ok, die meisten wissen überhaupt nicht, dass es Alternativen wie Bing, Ask.com oder Duckduckgo gibt. Aber die Nutzer kommen vor allem zu einer Suchmaschine, weil sie dort Antworten auf ihre Fragen finden. Liefert eine Suchmaschine konsistent gute Antworten auf die Fragen der Nutzer, dann wird sie auch genutzt.
Der moderne Such-Algorithmus versteht heute immer besser die eigentliche Intention des Suchenden, um ihm dann die besten Antworten, sprich Seiten anzuzeigen.
Was bedeutet dies für Suchmaschinenoptimierung?
- Man muss die Fragen der Nutzer ausfindig machen, die man beantworten kann; sprich Keyword Recherche
- Man muss die beste Antwort darauf liefern; sprich Inhalte produzieren.
Im Weiteren folgen einige praktische Hinweise, die Euch helfen, Eure Texte für Suchmaschinen zu optimieren.
Suchbegriffe (Themen) finden
Der Keyword Planner zeigt das Suchvolumen der relevanten Longtail Keywords an. Hinweis: Mit Wettbewerb ist gemeint, wieviele Adwords Kunden auf das jeweilige Keyword bieten. Dieser Wert sagt nichts über die Konkurrenz im Google Suchergebnis aus.
Der entscheidende Faktor die Keyword Recherche ist heute eher eine Themen Recherche.
Zuerst solltet Ihr Euch für Euer Thema überlegen, welche Probleme oder welche Wünsche die Nutzer in Eurem Fachgebiet haben. Die Ideen sind sogenannte Seed Keywords. Diese gibt man dann einfach in Google ein und scrollt dann nach unten, um unter ähnliche Suchbegriffe die tatsächlichen Suchanfragen zu finden.
Eine weitere Möglichkeit bietet übersuggest.io. Dort kann man eine Vielzahl von tatsächlichen Suchbegriffen identifizieren.
Nun könnt Ihr die Keywords bündeln und zu Artikelideen zusammenstellen. Ich empfehle, sich auf Suchbegriffe, die aus zwei oder mehreren Wörtern bestehen zu konzentrieren. Diese sind konkreter und es fällt einfacher relevante Inhalte zu produzieren.
“Motivation” wird zwar 40.000 Mal im Monat in Google eingegeben, aber was konkret meint der Nutzer damit? Motivation für was? Arbeiten, Sporttreiben, Abnehmen? Motivation für wen? Für sich selbst, für Mitarbeiter, für Kinder?
Wie motiviere ich mich zum Sport? Wie motiviere ich meine Mitarbeiter? Wie motiviere meine Kinder zum Lernen?
Das sind Suchbegriffe, mit denen man etwas anfangen kann, für die man gezielt Inhalte produzieren kann, um Antworten auf Fragen zu liefern.
Dann sollte man sich das tatsächliche Suchvolumen im Keyword Planner von Google Adwords anschauen. Der Keyword Planner liefert zudem noch weitere Suchbegriffe inkusive des Suchvolumens. Seit kurzem werden nur noch Spannen z.B 10-100, 100-1000 angezeigt, sofern man keine aktiven Adwords Kampagnen laufen hat.
Es ist aber nicht so entscheidend, wie hoch das Suchvolumen eines einzelnen Suchbegriffs ist. Die Summe aus verwandten und ähnlichen Suchbegriffen macht’s.
Ich habe Artikel auf Webseiten, die auf Suchbegriffe von 100 Suchanfragen pro Monat optimiert sind. Diese Artikel bekommen aber über 1000 Besucher pro Monat aus der Google Suche. Wie kann das sein?
Nicht jeder Nutzer gibt den exakt gleichen Suchbegriff ein. Die Nutzer verwenden Synonyme oder drücken sich anders aus. Der Google Algorithmus erkennt, dass diese Suchanfragen alle dasselbe meinen und zeigt mehr oder weniger dieselben Suchergebnisse an. Deswegen sollte man sich heute umso mehr auf Themen konzentrieren und weniger auf einzelne Keywords.
Konkurrenz analysieren
Mit der kostenlosen Browsererweiterung MOZBar lässt sich die Autoriät der Suchergebnisse bewerten. Gibt es mehrere "schwache" Seiten in den Top 10 wie in diesem Beispiel Schmidt-training.de (Page Authority: 13, Domain Authority: 20), ist dies ein gutes Zeichen. Man gute Chancen, mit guten Inhalten für das entsprechende Keyword zu ranken.
Entscheidender als das Suchvolumen einzelner Suchbegriffe ist, ob Ihr mit Eurer Website eine realistische Chance habt, für den Suchbegriff zu ranken.
Hierfür müsst Ihr Euch die Top 10 der Suchergebnisse in Google anschauen und bewerten.
Wichtig sind hierbei sowohl Relevanzkriterien als auch Reputatioskriterien zu berücksichtigen.
Relevanzkriterien sind vor allem inhaltliche Aspekte, wie zum Beispiel, ob der Suchbegriff im Titel, der URL, im Text vorkommt und ob semantisch verwandte Begriffe in Überschriften genannt werden.
Aber auch eine grundsätzliche inhaltliche Überprüfung der Top 10 Suchergebnisse ist entscheidend: Beantworten die Suchergebnisse in den Top 10 die eigentliche Frage des Nutzers?
Als weiteres spielt die Autorität der Seiten in den Top 10 eine entscheidende Rolle. Für eine Website mit hoher Autorität ist es einfacher einen Artikel in den Top 10 zu positionieren als für eine Website mit geringer Autorität. Warum erscheinen immer wieder Ergebnisse aus Wikipedia in den Top 10? Genau deswegen.
Reputatioskriterien beziehen sich auf die Autorität der Website, die diese vor allem durch die Qualität der Links, die auf sie verweisen erhalten. Hierfür kann man Indikatoren von MOZ oder Majestics, die man über kostenlose Browser Erweiterungen erhält, anzeigen lassen kann. Ich bevorzuge MOZ Domain und Page Authority.
Zuerst muss man sich die Domain Authority seiner eigenen Website anschauen. Dann schaut man sich die Top 10 an. Haben alle Ergebnisse eine höhere Domain Authority als die eigene Website und liefern zudem relevante Ergebnisse, dann wird es schwer.
Gibt es jedoch einige Einträge mit einer geringerer DA (<20), die zudem die eigentliche Frage nicht wirklich beantworten, dann hat man eine gute Chance, den eigenen Beitrag in die Top 10 zu platzieren.
Wo du Keywords platzieren solltest
Die Suchmaschine muss natürlich verstehen, um was es in Eurem Beitrag geht. Schließlich ist es immer noch eine Maschine. Trotz künstlicher Intelligenz empfehle ich nach wie vor, den Suchbegriff, auf den Ihr abzielt, im Titel, der URL, der Description und im Text zu verwenden. Nicht sklavisch sondern so, dass ein gut lesbarer interessanter Text daraus wird.
Verwandte Begriffe, Synonyme sollten so eingesetzt werden, dass der Leser einen Mehrwert erhält. Sub-Überschriften, Grafiken, Videos helfen den Text auch für den Speed Leser attraktiv zu gestalten.
Des Weiteren ist die interne Verlinkung von und zu relevanten Inhalten auf der eigenen Website sowie Links zu relevanten Quellen auf externen Websites ein Signal für qualitativ hochwertige Inhalte.
Und vergiss nicht das Wesentliche: Beantworte die hinter dem Suchbegriff steckende Frage!