WooCommerce SEO: 6 Tipps für einen perfekt optimierten WordPress-Shop

Laut einer Studie von Kinsta (Juni 2019) verwenden 7% aller Online-Shops WooCommerce.  Von den Top 1 Million Websites im Internet ist WooCommerce mit einem Marktanteil von 22% die beliebteste Lösung. In diesem Artikel lernst du, wie du über Google mehr organischen Traffic für deinen WooCommerce Shop generierst. Lass uns loslegen…

Tipp #1: Das richtige Hosting für deinen WooCommerce Shop

Das Hosting entscheidet über die Stabilität deiner Website, die Ladezeiten und natürlich die Sicherheit. Dementsprechend sollte die Wahl wohlüberlegt sein.

Wenn du weißt, wie man einen Server konfiguriert und mit einer .htaccess arbeitet, empfiehlt sich ein VPS oder sogar ein Dedicated Server. Wenn du keinen Techniker zur Hand hast, ist es wahrscheinlich sinnvoller, in ein Managed WordPress Hosting zu investieren. Dabei wird von Performance bis Security alles für dich geregelt. Empfehlenswert sind beispielsweise WP Engine oder Kinsta.

Expertentipp: Wichtig ist, dass du dich für ein Hosting entscheidest, welches http/2 bietet, da dies die Performance signifikant verbessert.

Tipp #2: Die besten SEO-Plugins für WooCommerce

Das wohl bekannteste WordPress-Plugin Yoast SEO hat eine kostenpflichtige Erweiterung für WooCommerce: das Yoast WooCommerce SEO Plugin.
Einige der Features:

  • diverse Schema Markups für Shops, z. B. Product Markup inkl. Brand und Manufacturer
  • saubere XML-Sitemap: Seiten wie etwa Einkaufswagen und Checkout werden automatisch entfernt
  • Open Graph speziell für Shops
  • Pinterest Rich Pins

Eine exzellente kostenlose Alternative ist das WordPress SEO-Plugin Rank Math mit der Erweiterung WooCommerce SEO. Das Plugin bietet dieselben Features, aber ermöglicht mehr Kontrolle über die URLs und wartet ohne zusätzliche Kosten mit vielen Optionen wie z.B. einem Redirection Manager auf.

Expertentipp: Ein Wechsel von Yoast auf Rank Math ist problemlos über den integrierten Wizard möglich.

Tipp #3: Lege eine Seite pro Suchintention an

Heutzutage dreht sich bei Google alles um User Intent. User Intent ist dabei nichts anderes als das, was die Suchenden zu einer bestimmten Suchanfrage sehen bzw. wissen wollen.

In diesem Video lernst du genau, was die Suchintention ist und wie du sie analysierst:

Grundsätzlich sollte dein Keyword-Targeting in etwa so aussehen:

  • Die Startseite rankst du für Keywords vom Typ „Produktüberkategorie“-Shop, wie z. B. „e zigarette shop“.
  • Deine Kategorienseiten sind die wichtigsten Seiten aus SEO-Sicht und sollten für Keywords rund um Produktkategorien Ein Beispiel wäre: „zirbenbett“
  • Wenn du in einer Nische mit vielen Long-Tail-Keywords bist, macht es durchaus Sinn, indexierbare Filter-Kategorieseiten Ein exzellentes Beispiel hierfür ist ein Online-Shop, welcher Tresore vertreibt. Tresore werden nach Sicherheitsstufen klassifiziert. Das bedeutet, es wird nach Keywords wie z. B. „waffentresor 0“ gesucht.
  • Produktseiten sind in der Regel aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung weniger wichtig. Solltest du aber bekannte Produkte von namhaften Marken vertreiben, kann es durchaus interessant sein, für Produkt-Keywords wie z. B. „iphone x kaufen“ zu ranken.
  • Zu guter Letzt: Ratgeber und Informational Keywords. Die Search Journey beginnt meist nicht mit der Suche nach einer Produktkategorie. Viele User suchen zuerst nach ihrem Problem oder möglichen Lösungen. Deshalb ist es auch für Shops interessant, einen Ratgeber oder Blog zu führen, damit diese Top-Of-The-Funnel-Keywords bedient werden können.

Expertentipp: Idealerweise deckst du nach und nach die komplette Search Journey ab. Sonst kann es passieren, dass sich der User schon an einem frühen Punkt in eine andere Brand verliebt und dir deine Keyword-Rankings im Bottom Of The Funnel wenig bringen.

Tipp #4: Setze Taxonomien richtig und sparsam ein

Kategorien

Kategorien, auch Kategorieseiten genannt, sind die wichtigsten Seiten eines Online-Shops. Sie sollten mit Bedacht und nur nach einer gründlichen Keyword-Recherche angelegt werden.

Mehr über Keyword-Recherche lernst du in diesem Video:

Zur Planung ist eine Mind-Mapping-Software wie beispielsweise Bubbl.us zu empfehlen, um unterschiedliche Szenarien durchzuspielen und am Ende eine perfekte Seitenstruktur zu planen.

Grundsätzlich sollte die Struktur relativ flach bleiben und klar in Silos getrennt werden. Als Faustregel gilt, dass keine Seite mehr als drei Klicks von der Startseite entfernt sein darf. Es ist wichtig, dass Neuankömmlinge sich auf der Seite schnell zurechtfinden und für Suchmaschinen eine semantisch korrekte Struktur besteht.

Mehr über Silos und Themencluster erfährst du in diesem Video:

Expertentipp: Heute denken Suchmaschinen wie Google weniger in Keywords, sondern mehr in Suchintentionen bzw. Themen. Das heißt, dass du idealerweise nur Taxonomien anlegst, die einer Suchintention entsprechen.

Tags / Schlagworte

Tags sind in der Regel keine gute Idee und eher zu vermeiden. Falls kein Weg um feinere Kategorien herumführt, sind indexierbare Filter-Kategorieseiten die sinnvollere Alternative zu Tags.

Tipp #5: Biete eine perfekte Nutzererfahrung auf Mobilgeräten

Ist dein WooCommerce Shop mobiltauglich und hat den Google-Test bestanden? Großartig! Das gilt allerdings genauso für die meisten deiner Mitbewerber und ist somit nicht ausreichend.

Du willst schließlich auch auf mobilen Endgeräten die bestmögliche Nutzererfahrung bieten. Dabei ist der Google-Mobile-Friendly-Test nur ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Google achtet immer mehr auf die Nutzerzufriedenheit und orientiert sich an unterschiedlichen Nutzersignalen. Außerdem steigt der Traffic über Mobilgeräte laufend an.

Expertentipp: Google rollt seit einiger Zeit den Mobile First Index aus. Das heißt, dass Google auf die Ranking-Signale deiner mobilen anstatt deiner Desktop-Webseite achtet. Es ist noch nicht jede Website auf Mobile-First-Indexing umgestellt (du bekommst eine Benachrichtigung in der Google Search Console).

Tipp #6: Nutze dein Crawl-Budget bestmöglich aus

Aus SEO-Sicht ist es das Ziel, dass nur relevante und hochwertige URLs im Google-Index sind. Besonders Online-Shops tun sich dabei häufig schwer.

Die häufigsten Gründe:

  • unterschiedliche Produktvarianten
  • Filter-Kategorieseiten
  • Warenkorb, Konto, Checkout, etc.

Filter-Kategorieseiten

Für Filter-Kategorieseiten generiert WooCommerce parametrierte URLs. Diese Seiten wollen wir in der Regel nicht im Index haben, außer es wäre aus Keyword- bzw. User-Intent-Sicht sinnvoll. SEO-Plugins wie beispielsweise Yoast SEO zeigen automatisch mit dem Canonical Tag auf die Original-Kategorie und lösen das Problem auf diese Weise. Alternativ kannst du über das URL-Parameter-Tool in der Google Search Console URLs mit gewissen Parametern vom Crawling ausschließen.

Produktvarianten

Bei unterschiedlichen Produktvarianten (beispielweise durch unterschiedliche Farben) ist es hilfreich, mit dem Canonical Tag ein Original zu bestimmen. Alle anderen Varianten zeigen dann auf dieses Produkt. Du musst dir aber vorher die Frage stellen, ob es für die anderen Varianten nicht eigene Keywords gibt. In diesem Fall muss für jede dieser Produktvariantenseiten Unique Content erstellt werden.

Expertentipp: Du hast hoffentlich die Sitemap deines WooCommerce-Shops bei der Google Search Console eingerichtet. Dabei ist es unglaublich wichtig, dass in der Sitemap nur indexierbare Seiten enthalten sind, also keine 301er, 302er, 404er etc. Sonst kommt nämlich der Googlebot vorbei, entdeckt, dass es sich nicht um indexierbare Inhalte handelt und ist nicht erfreut.

Nicht auf Lager

Zu guter Letzt ein ganz klassisches Thema bei Suchmaschinenoptimierung für Online-Shops: Was tun, wenn ein Produkt nicht mehr auf Lager ist?

Häufig werden Produkt-URLs gelöscht, wenn das Produkt nicht mehr auf Lager ist. Aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung ist das ein fataler Fehler, denn immerhin hat diese URL mit der Zeit Autorität aufgebaut und der Googlebot schaut in regelmäßigen Abständen vorbei, ob sich etwas geändert hat.

Durch eine Löschung der Produktseite kommt es zu einem 404-Fehler. Diese Fehler scheinen auch in der Google Search Console im Bericht über die Indexabdeckung auf und schaden der Sichtbarkeit in der organischen Suche.

Bessere Lösungen:

  • Wenn das Produkt irgendwann wieder verkauft werden soll, lässt du die URL bestehen und sorgst über WooCommerce lediglich dafür, dass es über die Suche und auf Kategorieseiten nicht sichtbar ist.
  • Wenn das Produkt dauerhaft nicht mehr erhältlich ist, dann solltest du die Produkt-URL per 301-Weiterleitung auf ein ähnliches Produkt oder auf die Kategorieseite weiterleiten.

Das waren die wohl wichtigsten Punkte für WooCommerce SEO, aber natürlich nicht alle. Für einen Deep-Dive in das Thema Suchmaschinenoptimierung für WooCommerce empfehle ich diesen Artikel von Canonicalized und dieses Video von uns



Alexander Rus

Ist Gründer von Evergreen Media. Die SEO-Agentur aus Innsbruck unterstützt Unternehmen bei der Optimierung ihrer Online-Präsenzen für Suchmaschinen. Alexander auf LinkedIn.