Wie mache ich eine Blog-Monetarisierung?

Nicht jeder Blog wird zum nächsten Stern am Rankinghimmel mit hunderttausenden Aufrufen täglich. Im Gegenteil sogar, der größte Anteil insbesondere privat betriebener Blogs bleibt trotz kontinuierlichem Posten und dem Aufbau einer treuen Leserbasis eher klein. Aber frei nach dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“ ist es eine gute Idee, den eigenen Blog zu monetarisieren, auch wenn keine Millionen Leser täglich auf die Seite strömen. Ansonsten entsteht schließlich kein Mehrwert aus der Nutzerbasis und potentielle Einnahmen gehen verloren.

Dennoch wird sich vor allem bei privaten Blogs kaum ein Einkommen erzielen lassen, das mit dem Gehalt einer Festanstellung konkurrieren kann und den gesamten Lebensunterhalt sichert. Doch mit einem leidenschaftlich aufgebauten Blog, der mit hochwertigen Beiträgen und fundiertem Themenwissen glänzt, kann durchaus ein ansehnliches Taschengeld verdient werden – aber wie genau? Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, den eigenen Blog zu monetarisieren.

Wie viel kann ich mit meinem Blog verdienen?

Doch eine Warnung vorweg: Ein Blog ist keine Gelddruckmaschine. Jetzt die Dollar in den Augen zu sehen und eilig einen Blog aufzusetzen und Werbung zu schalten in der Hoffnung, dass die Einnahmen von selbst kommen, ist ein Schnellschuss der ganz sicher danebengeht. Die Basis eines erfolgreichen Blogs ist immer der hochwertige und diverse Content, der mit viel Leidenschaft und Feingefühl für das Thema erstellt wurde und damit den Lesern einen Gegenwert gibt. Erst wenn der eigene Blog in Hinsicht auf regelmäßige Besucher und Reaktionen sattelfest ist, lohnt sich die Monetarisierung wirklich.

Wenn es um das Geldverdienen mit dem eigenen Blog geht, existiert ein bunter Strauß an verschiedenen Möglichkeiten. Welche für den eigenen Blog gewählt wird, hängt stark von den Themen und dem Publikum ab, hier findet sich für den Holzhobel-Blog bis zum Lifestyle-Guide die richtige Methode. Die bekanntesten und blogspezifischen Möglichkeiten der Monetarisierung sind das Setzen von Affiliate Links und das Schreiben gesponserter Beiträge.

Wie funktionieren Affiliate Links?

Es gibt verschiedene Affiliate-Netzwerke, über die die Links bezogen werden können. Ausgezahlt wird dann nach verschiedenen Mustern: nach Klick, nach Impressions oder nach getätigtem Kauf. Bei dem Kauf nach dem Folgen eines Affiliate Links wird dem Blogger eine prozentuale Provision gewährt, die Bezahlung nach Kauf ist auch die häufigste Art der Entlohnung. Affiliate Links können entweder in Produktreviews oder als klassische Bannerwerbung eingebunden werden. TemplateMonster betreibt übrigens ein eigenes Affiliate-Programm, bei dem sich das Mitmachen lohnt!

Es mag nun logisch klingen, das entsprechende Produkt besonders gut zu bewerten, damit der Nutzer es kauft und damit der Klick zu Geld wird. Diese Taktik rächt sich jedoch schnell, schließlich bringen nur authentische Rezensionen einen echten Mehrwert für den Nutzer und erleichtern die Kaufentscheidung. Ein reines Werbemagazin, in dem nur die Vorzüge von Produkten aufgezählt werden, wirkt unauthentisch und bringt den Leser auf der Suche nach dem richtigen Produkt nicht weiter. Die nachhaltigere Vorgehensweise ist, die Produkte ehrlich und mit dem entsprechenden Fachwissen zu bewerten, so wird der Blog zu einer glaubwürdigen Autorität, der man vertrauen kann. Ebenfalls eine gute Möglichkeit die eigene Neutralität und Unabhängigkeit zu wahren ist es, in einem Beitrag mehrere Produkte gegenüberzustellen, und alle mit Affiliate Links zu versehen.

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Muss ich Affiliate Links kennzeichnen?

Was das explizite Auszeichnen von Affiliate Links angeht, existieren unterschiedliche Auffassungen. Die einen lassen Affiliate Links unkommentiert stehen, andere weisen explizit darauf hin, dass es sich bei dem Link um einen Werbelink handelt. Besonders mutige Blogger fordern ihre Leser sogar dazu auf, ihren Kauf über den Affiliate Link zu tätigen, um so den Blog zu unterstützen. Welche Vorgehensweise hier am passendsten ist hängt von Thema und Publikum ab und sollte von jedem Blogger selbst nach bestem Wissen und Gewissen entschieden werden.

Wie funktionieren Sponsored Posts?

Eine weitere Möglichkeit, als Blogger Geld zu verdienen, sind gesponserte Beiträge oder sogenannte Advertorials. Im Gegensatz zu klassischer Bannerwerbung ist dies jedoch kein passiver Verdienst über den Traffic, sondern der Blogger muss aktiv an die Tastatur. Für gesponserte Beiträge nimmt meistens der Hersteller mit dem Blogger Kontakt auf oder umgekehrt. Die Chance ein Advertorial schreiben zu können ist besonders hoch, wenn der eigene Blog bereits eine gewisse Glaubwürdigkeit in dem eigenen Themenbereich aufgebaut hat und über einen regelmäßigen Besucherstamm verfügt. Der Blogger verfasst dann ein Produktreview oder eine andere Form der Rezension in seinem Blog, veröffentlicht diese und wird dafür vom Hersteller bezahlt.

Muss ich Sponsored Posts kennzeichnen?

Kurz und knapp: Ja, sie müssen unbedingt gekennzeichnet werden! Sie sind Werbung im Sinne des Presserechts, auch wenn der Blogger kein anerkannter Journalist ist. Ansonsten droht im schlimmsten Fall eine Anzeige, was teuer werden kann – mit Kennzeichnung steht man aber auf der sicheren Seite.

Das Review sollte zudem wie gewohnt aus einer kritischen bis neutralen Perspektive verfasst sein und das Produkt nicht künstlich loben, das schmälert die Glaubwürdigkeit. Jeder Hersteller, der regelmäßig Blogger Relations betreibt, wird Verständnis dafür haben, dass die Glaubwürdigkeit einer der wichtigsten Grundsteine für Blogger und ihre Leserschaft ist und mit Kritik umgehen können. Auf diese Art und Weise sind Sponsored Posts oder Advertorials ein Gewinn für beide Seiten: Für den Blogger, der ein Produkt kennenlernt mit dem er sich sonst vielleicht nicht befasst hätte und durch den Post Geld verdient, und für den Anbieter, der so mehr Aufmerksamkeit für seine Produkte generiert.

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Was für Möglichkeiten gibt es noch?

Eine weitere Möglichkeit mit dem eigenen Blog Geld zu verdienen, ist der Verkauf dessen, was den eigenen Blog populär macht: Das Know-How in dem eigenen Themenbereich. Wer sich über Jahre in ein Thema eingefuchst hat, kennt sicher alle erdenklichen Tipps und Kniffe, die anderen das Leben leichter machen. Dieses Wissen lässt sich in verschiedenen Formen an Interessenten weitergeben: Beispielsweise als E-Book oder Webinar. Das erfordert eine Menge Vorarbeit, die sich aber am Ende bezahlt macht. Insbesondere ein E-Book kann einmal erstellt beliebig oft verkauft werden und kann mit der richtigen Werbemethode sogar zum Selbstläufer werden.

Das sind nur einige der vielfältigen Möglichkeiten, um die Blog-Monetarisierung zu garantieren. Allen gemein ist, dass sich hier Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen auszahlt, die ersten tausend Leser erreicht man schließlich auch nicht in der ersten Woche. Doch wer stets am Ball bleibt und langfristig denkt, wird sich über ein ansehnliches Taschengeld freuen können. Und wer mit den gezeigten Möglichkeiten richtig durchstartet hat sogar die Option, das Hobby zum Beruf zu machen – was vor allem in Übersee mittlerweile keine Seltenheit ist. Frohen Mutes an die Tasten!

Noch mehr Möglichkeiten, den eigenen Blog zu monetarisieren, gibt es bei der Web-Redaktion.



Marlene Wenke

Marlene Wenke ist Expertin im Online-Marketing und arbeitet in der Digital-Agentur Awantego aus Stuttgart. Als Autorin hat sie bereits unzählige Fachartikel und Tutorials veröffentlicht.