Adwords ist ein beliebtes Werbemittel. Viele Marketer nutzen es für sich selbst oder ihre Kunden und schalten Textanzeigen auf den Suchergebnisseiten von Google. Eine neuere Ergänzung zu klassischer Suchmaschinenwerbung sind Videoanzeigen auf YouTube. Bei YouTube ist der Wettbewerb nicht so hoch, was sich in vergleichsweise geringeren Kosten bemerkbar macht. Dadurch wird Videowerbung auch für kleinere Marketingbudgets interessant. Wie Ihr die zweitgrößte Suchmaschine für Eure Ziele einsetzen könnt, erfahrt Ihr in diesem Beitrag.
Video-Werbung: Anzeigen bei YouTube
YouTube bietet den Vorteil einer freien Programmgestaltung. Jeder kann sehen, was er oder sie möchte. Im Jahr 2015 stieg die Verweildauer auf dem Portal um 74 Prozent an. Auch im mobilen Sektor verzeichnete YouTube hohe Wachstumsraten. Mehr als die Hälfte aller Views stammte von mobilen Geräten.
Trotz dieser Zahlen wird Videowerbung von vielen Werbetreibenden noch vernachlässigt. Eine Textanzeige auf den Suchergebnisseiten erhält häufig den Vorrang, obwohl ein Video manchmal eine günstige Alternative wäre. Der Kostenvorteil ergibt sich aus dem sogenannten TrueView-Konzept.
Generell habt Ihr die Wahl zwischen zwei Werbeformen:
1. In-Stream Video
In-Stream-Anzeigen können vor, während oder nach einem Video geschaltet werden. Dieses Anzeigenformat punktet mit dem TrueView Abrechnungsmodell. Hierbei fallen erst Kosten an, wenn ein Nutzer sich die Werbung mindestens 30 Sekunden lang ansieht. Klickt er vorher auf den Überspringen-Button, entstehen keine Kosten. Dieses Abrechnungs-Modell wird als CPV (Cost-per-View) bezeichnet.
2. In-Display Video
In-Display-Anzeigen, manchmal auch Discovery-Anzeigen genannt, werden in den YouTube Suchergebnissen oder in der Seitenliste mit vorgeschlagenen Videos geschaltet. Im Gegensatz zum In-Stream-Modell wird abgerechnet, sobald ein Nutzer auf das Video klickt und es sich ansieht. Dieses Anzeigenformat kann auch über das Adwords Displaynetzwerk auf anderen Websites geschaltet werden, z.B. anstelle von klassischen Werbebannern.
Vorteile von YouTube Videowerbung
Die hohe Reichweite ist eine der Stärken von YouTube, doch das ist nicht alles: Das TrueView-Konzept überzeugt mit einem attraktivem Kostenmodell. Die CPV-Preise bewegen sich bei vergleichsweise günstigen 0,05 bis 0,30 Euro pro View. Zudem ist es leichter, mehr Fans für einen Kanal zu gewinnen – sofern die Inhalte für die jeweilige Zielgruppe passen.
Eine Textanzeige im Suchnetzwerk generiert möglicherweise einen einmaligen Verkauf. Und vielleicht meldet sich der Nutzer auch für den Newsletter an. Bei YouTube hingegen ist die Hemmschwelle deutlich niedriger, einen neuen Channel zu abonnieren.
Mit Adwords könnt Ihr Zielgruppen genau definieren und so die richtigen Personen erreichen. Für Videoanzeigen sind folgende Ausrichtung-Optionen zu empfehlen:
Alter und Geschlecht (Demografische Gruppen)
Themen und Interessen
Placements (bestimmte YouTube-Kanäle und -Videos)
Region
Anzeigen lassen sich beliebig geografisch ausrichten. Ihr könnt eine Stadt oder auch ein Bundesland auswählen, was für regionale Unternehmen ein Pluspunkt ist.
Tipps für Videoanzeigen
Weckt das Interesse des Nutzers möglichst vom Start weg. Bei In-Stream-Anzeigen habt Ihr nur 5 Sekunden Zeit dazu. Gelingt das nicht, wird Euer Video einfach übersprungen.
Eine Videoanzeige auf Youtube sollte humorvoll und unterhaltsam gestaltet sein. Es darf in eine "extreme" Richtung gehen – Guerilla-Marketing lautet das Stichwort. Ein gutes Beispiel ist die Supergeil-Kampagne von Edeka. Auf den ersten Blick passt die Botschaft kaum zum Supermarkt. Doch das war der Erfolgsfaktor: ein kreatives Wort und ein lustiger Sänger. Dieser Clip hat sich über das Social Media in Windeseile verbreitet und Edeka "supergeile" Kunden beschert.
Arbeitet mit Humor, um das Interesse an Eurem Werbeclip zu steigern. Eine Bank darf mit Rockern werben, wenn das Video ein gewisses Niveau behält. Die Kreissparkasse arbeitet in ihrer TV-Werbung mit einem ähnlichen Konzept. Ein witziger Clip hat auch den Vorteil, dass er auf Sozialen Medien wie Facebook und Co. geteilt und so im Internet verbreitet wird.
Bei In-Display-Anzeigen müsst Ihr Euch auf den Titel fokussieren. Stellt Euch immer die Frage: "Würde ich auf dieses Video klicken?"
Freche Überschriften wirken und machen neugierig.
Mastheads, Companion Banner und CTA-Overlays
Für größere Werbebudgets gibt es die Möglichkeit Masthead-Anzeigen zu buchen. Solche Werbevideos erscheinen direkt auf der Startseite von YouTube. Abgerechnet wird alle 24 Stunden, wobei die Anzahl der Klicks keine Rolle spielt. Die Buchung von Mastheads erfolgt nicht über das Adwords-System, sondern über einen Ansprechpartner bei Google.
Habt Ihr eine In-Stream-Anzeige gebucht, könnt Ihr auf dem Video einen kleinen Werbebanner platzieren, einen sogenannten Companion Banner. Ein Klick auf den Companion Banner kann zu einer externen URL oder einem YouTube-Kanal weiterleiten, zählt als Aufruf und ist daher mit Kosten verbunden, selbst wenn der Nutzer sich das Video noch keine 30 Sekunden lang angesehen hat.
Beim In-Stream-Anzeigenformat habt Ihr die Möglichkeit ein CTA-Overlay zu hinterlegen. Hierbei handelt es sich um eine kleine Schaltfläche, die im Video meist links unten eingeblendet wird. Es besteht aus einem Thumbnail-Bild, einem Titel, sowie einem Link. Werbetreibende nutzen CTA-Overlays häufig, um auf ihre eigene Website zu verlinken.
Fazit: Werbung auf YouTube
YouTube bietet eine hohe Reichweite. Video-Anzeigen können auf genau definierte Zielgruppen ausgerichtet werden und durch die vergleichsweise geringeren Kosten, ist diese Werbeform auch für kleine Unternehmen interessant. Videowerbung ist besonders geeignet, um den Bekanntheitsgrad zu steigern.
Robert Szekeres ist Gründer der Wiener Wordpress-Agentur Quantenfrosch
Webservices und er unterstützt Kunden bei der Umsetzung von Webprojekten. Robert auf Facebook.